Die Erinnerung wach halten - Gedenken am 9. November

Bei einer Mahnwache anlässlich der Pogromnacht 1938 wurde am 9. November an den Stolpersteinen und bei einer Gedenkfeier der Opfer des Nationalsozialusmus gedacht. Es wurde aufgezeigt, dass auch heute Menschen politisch verfolgt werden, sie um Leben und Freiheit fürchten müssen auf Grund ihrer Weltanschauung oder Werthaltung. Ein Engagement für Respekt und Mitmenschlichkeit ist auch in unseren Tagen erforderlich.

Blumen und Lichter markierten auch nach der Mahnwache die Stolpersteine.

Bei der Gedenkveranstaltung wurden 30 Kerzen aufgestellt in Erinnerung an die Opfer aus Mühlacker.

Der Künstlers Jochen Meyder hat 10654 Figuren aus Terrakotta geschaffen, um zu zeigen, wie wie viele einzelne Persönlichkeiten sich hinter dieser Zahl getöteter Menschen verbergen. Diese Figuren standen an diesem Abend für die Opfer, deren Namen nicht bekannt waren oder nicht genannt werden konnten.

An elf Stellen in Mühlacker und den Stadtteilen Lomersheim, Lienzingen und Enzberg sind insgesamt 21 Stolpersteine verlegt in Erinnerung an die aus Mühlacker stammenden Juden, Sinti und Roma, Behinderten und Kommunisten. An jedem dieser Steine wurde mit einer Mahnwache an das Leben und Leiden des jeweiligen Opfers gedacht.

Gedenkfeier nennt Namen und Schicksal

Daran schloss sich eine Gedenkfeier in der Paulus-Kirche Mühlacker dem Evangelischen Bildungswerk im Kirchenbezirk Mühlacker und dem  Historisch-Archäologischen Verein Mühlacker an. Bei diesem Gedenken wurden mit dem entzünden einer Kerze die Namen aller bekannten Opfer verlesen und mittels Tonfiguren, die ein Künstler für die in Grafeneck ermorderten Menschen gestaltete den Opfern, von denen kein Name bekannt ist, gedacht.

Die Verlesung einer Zeitleiste verdeutlichte die systematische Verfolgung von Juden, Sinti und Roma, Behinderten, politischen Gegnern des NS-Regimes, Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, "Asozialen" und "Erbkranken". Michael Gutekunst sagte an diesem Abend "dieses Erinnern und Gedenken an das, was vor 83 Jahren geschah auch ein Bitten für uns, unsere Gesellschaft heute". Der Diakon machte deutlich, dass der Einsatz in der Gesellschaft für den Dialog mit Respekt "bei unterschiedlichen Meinungen, verschiedenen Haltung überwunden und ein respektvolles, menschenwürdiges Wir möglich und nötig ist".